Unterschied zwischen Freigrenze und Freibetrag
Das deutsche Steuerrecht kann für viele Menschen eine emotionale Herausforderung darstellen. Besonders die Begriffe Freigrenze und Freibetrag werden oft verwechselt oder falsch verwendet – meist mit teuren Folgen für den Steuerzahler.
Doch was bedeuten diese Begriffe eigentlich und wo liegt der Unterschied? In diesem Blog-Beitrag werden die beiden Begriffen erläutert und anhand von Beispielen veranschaulicht, damit eventuelle Verwechslungen der Vergangenheit angehören.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Freigrenze im Sinne des Steuerrechts?
Eine Freigrenze ist ein Betrag, bis zu dem keine Steuerpflicht ausgelöst wird. Sobald der Betrag überschritten wird – auch nur um einen Cent – greift die Steuerpflicht auf den gesamten Betrag. Eine Freigrenze ist also eine gesetzesharte Grenze, bis zu der man von der Steuer verschont bleibt.
Beispiel Freigrenze: Sachbezug
Die Mitarbeiter der Spendabel AG erhalten monatlich einen Tankgutschein in Höhe von 50,00 EUR. Die bestehende Freigrenze für Sachbezüge beträgt derzeit 50 EUR (§ 8 Abs. 2 Satz 11 EStG). Dies hat zur Folge, dass die Mitarbeiter aus dem Gutscheinbezug keine Lohnsteuer zu zahlen haben.
Wäre der Arbeitgeber jedoch noch spendabler und würde monatllich einen Tankgutschein in Höhe von 60,00 EUR ausstellen, wäre die Freigrenze überschritten und die gesamten 60 EUR (nicht nur der übersteigende Anteil von 10 EUR) wären der Lohnsteuer zu unterwerfen
Was ist im Gegensatz dazu ein Freibetrag?
Ein Freibetrag ist ein Betrag, der von der Besteuerung ausgenommen wird. Anders als bei einer Freigrenze kommt der Freibetrag auch bei Überschreitung zum Ansatz.
Beispiel Freibetrag: Grundfreibetrag
Ein Beispiel, das uns alle betrifft: der Grundfreibetrag (2024: 11.604 EUR). Ein Steuerpflichtiger mit einem (zu versteuernden) Einkommen von 11.604 EUR muss im Jahr 2024 keine Einkommenssteuer zahlen.
Ein weiterer Steuerpflichtiger mit einem (zu versteuernden) Einkommen in Höhe von 12.604 EUR versteuert in 2024 lediglich den übersteigenden Betrag von 1.000 EUR (12.604 EUR – Freibetrag 11.604 EUR = 1.000 EUR). Unabhängig von der Höhe seines Einkommens beginnt die Steuerberechnung erst ab Überschreitung des Grundfreibetrags.
Es gibt auch weitere Freibeträge, die je nach persönlicher Situation des Steuerpflichtigen unterschiedlich hoch ausfallen. So gibt es beispielsweise einen Kinderfreibetrag für Eltern oder einen Behindertenpauschbetrag für Menschen mit Behinderung.
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Zusammenfassung
Wer seine Steuern optimieren will, sollte sich also unbedingt über mögliche Freibeträge informieren und diese in seiner Steuererklärung geltend machen. Denn jeder Euro eines Freibetrags mindert letztendlich die zu zahlende Steuerlast und kann somit bares Geld sparen.
Insgesamt ist das deutsche Steuersystem zwar komplex, bietet aber auch viele einfache Möglichkeiten zur Optimierung der eigenen Finanzen durch geschickte Nutzung von Freigrenzen und Freibeträgen sowie anderer steuermindernder Maßnahmen. Wer hier den Überblick behält, kann am Ende viel Geld sparen – ein lohnender Einsatz für die Höhe der persönlichen Einkommensteuer.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie funktioniert das mit dem Freibetrag?
Kommt ein Freibetrag zum Einsatz, wird der jeweilige Geldbetrag von der persönlichen Besteuerung „freigestellt“. Lediglich der über dem Betrag liegende Wert kommt bei der Besteuerung zum Ansatz. Hiervon zu unterscheiden ist die Freigrenze. Wird die Freigrenze überschritten, wird der gesamte Betrag besteuert.
Wer bekommt ein Freibetrag?
Einen Freibetrag bekommt jeder Steuerpflichtige automatisch zugeteilt, der sogenannte Grundfreibetrag. Der regelmäßig steigende Grundfreibetrag bewirkt, dass Einkünfte bis zur Höhe des Freibetrags steuerfrei bleiben und nur darüber liegende Einkünfte besteuert werden.
Wann Freigrenze und wann Freibetrag?
Was ist ein Beispiel für einen Freibetrag?
Was ist ein Beispiel für eine Freigrenze?
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